Die
Ursprünge von Thomas der kleinen Lokomotive
Thomas
die kleine Lokomotive ist fünfzig Jahre alt. Die Geschichten wurden
ursprünglich von einem
anglikanischen Geistlichen erfunden, dem Reverend Wilbert Awdry, als
ein Weg seinen kleinen Sohn Christopher zu unterhalten, als dieser sich
von Scharlach in Isolierung erholte. Christopher forderte, daß
sein Vater ihm die Geschichten wieder und wieder erzählte und korrigierte
seinen Vater, wie es kleine Kinder tun, sobald sich Fehler in die Wiedererzählung
einschlichen. Als ein Akt der Selbstverteidigung schrieb Reverend Wilbert
Awdry die ersten Geschichten auf verfügbare Papierfetzen. Um die
Erzählungen zu unterstützen, zeichnete Reverend Wilbert Awdry
kleine Bilder von Dampflokomotiven zu den Geschichten. Die Ansicht von
vorne war der einfachste Weg diese zu zeichnen, also zeichnete er eine
Zeile mit Lokomotiven, die in einem Lokschuppen standen, mit einem menschlichen
Gesicht und Ausdruck an der Kesseltür jeder Lokomotive.
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"Warum
ist die Lokomotive traurig?", fragte Christopher und zeigte auf
eine Lokomotive, die unglücklich aussah. "Weil sie alt und
müde ist und weil sie für eine lange Zeit nicht nach draußen
gefahren ist", antwortete sein Vater. "Wie ist sein Name?"
"Edward"
war der erste Name, der Reverend Wilbert Awdry in den Sinn kam. Dies
war die Entstehung von "Edwards Ausflug", der ersten von etwa
hundert einfachen, moralischen Geschichten über die Taten und Abenteuer
einer Gruppe von Lokomotiven mit menschlichen Persönlichkeiten.
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Mrs.
Awdry glaubte, daß diese Geschichten einigen Wert hätten,
und so quälte sie ihren Mann damit er "etwas damit tun würde".
Über einen entfernten Vetter wurde ein kleiner Verleger, Edward
Ward, gefunden, der Interesse an den Eisenbahngeschichten hatte. Diese
Verbindung wurde so plötzlich hergestellt, daß Reverend Wilbert
Awdry die Geschichten so schicken mußte, wie sie waren, auf kleinen
Papierstücken. Nichtsdestotrotz erschien 1945 das erste Buch der
Eisenbahngeschichten "Die drei Lokomotiven der Eisenbahn".
Dieses Buch war klein genug für Kinderhände, enthielt drei
Geschichten, mit "Edwards Ausflug" als erster. Die Gestaltung
des Buches war so, daß der Text auf der linken Seite war und einer
kompletten Seite mit Illustrationen zu dem Ereignis der Geschichte auf
der rechten Seite.
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Thomas
die kleine Lokomotive erschien nicht, bevor nicht das zweite Buch, ein
Jahr später 1946, veröffentlicht wurde und weitere folgten
in Jahresabstand. Der Illustrator des ersten Dutzends der Bücher
war C. Reginald Dalby, der die Grunderscheinung jeder Lokomotive aus
den Geschichten von Reverend Wilbert Awdry und durch Beobachtung von
echten Dampflokomotiven in England zu dieser Zeit, etablierte. Deshalb
wurde ein obskurer 0-6-0T Class E2 Lokomotive, die auf einem Nebengleis
fuhr und in der viktorianischen Ära für die London, Brighton
and South Coast Railway gebaut wurde, das Vorbild für Thomas, der
jetzt von Millionen Kindern in der ganzen Welt geliebt wird. Gordon
basiert auf einer Gresley A3 Pacific von der London and North Eastern
Railway; der Flying Scotsman ist die bekannteste Lokomotive dieser Klasse.
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Als
die Geschichten erdacht wurden, traten der Platz und weitere Merkmale
dieser fiktiven Eisenbahn hervor. Viele Geschichten basieren auf wahren
Begebenheiten der britischen Eisenbahn und ihren Vorgängern. Eine
Lokomotive verschwand in einem Bergwerksschacht auf der Furness Railway
und eine andere wurde auf einer Drehscheibe vom Wind herumgewirbelt
bei der Midland Railway. Mehr als einer der kirchlichen Kollegen von
Reverend Wilbert Awdry war genauso fasziniert von Dampflokotmotiven
wie er. Der Reverend Terry Boston war ein bekannter Sammler von Dampfwalzen
und bekam seine Inspiration von dem Vikar der Trevor den Dampftraktor
vor dem Schrottplatz bewahrte. Weitere Lokomotivencharaktere traten
auf, lernten mit den Troublesome Trucks umzugehen und versuchten wirklich
nützliche Lokomotiven zu werden, als sie Züge über das
Eisenbahnsystem zogen, das von dem strengen aber freundlichen Dicken
Kontrolleur, Sir Topham Hatt, geleitet wurde. Die jetzt berühmten
Lokomotiven fuhren alle nach London und die Queen kam, um die Eisenbahn
zu besuchen. Zu der Zeit, als die britische Eisenbahn die letzte Damplokomotive
in den Ruhestand versetzte, hatte Reverend Wilbert Awdry die Insel Sodor
als Ort seiner Eisenbahn sicher gefestigt, glücklicherweise ohne
von der Modernisierung des Hauptlandes betroffen zu werden.
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Nach
sechsundzwanzig Büchern legte Reverend Wilbert Awdry seinen Stift
zur Seite und sein Sohn Christopher nahm ihn auf und setze das Schreiben
der Geschichten für seinen Sohn fort. Zehn weitere Bücher
sind nun unter Christopers Namen erschienen. Vielleicht wird der Enkel
von Reverend Wilbert Awdry diese Tradition fortsetzen. Während
der Jahre um 1960 baute Reverend Wilbert Awdry ein Modell von Thomas'
Nebenlinie und stellte es auf mehreren Modellbahnaustellungen quer durch
England aus. Ab 1984 wurde eine neue Generation von Kindern an Thomas
die kleine Lokomotive herangeführt, als die Fernsehserie gleichen
Namens erschien. Spur 1 Modelle basierend auf Märklin Technik wurden
für die Produktion der Serie benutzt, in einem Studio nicht weit
von Clapham Junction, Englands meist besetzte Eisenbahnstation. Als
Reaktion auf das wiederauflebende Interesse an Thomas führte eine
englischer Modelleisenbahnhersteller, Hornby Railways, eine Zahl an
Spur 00 Modellen der Lokomotiven der Eisenbahngeschichten ein.
Autor:
Ian
Gunn
Übersetzt
von: Christoph Saam